In Sachen Job: es geht noch was am deutschen Arbeitsmarkt
Vielfach nach Feierabend, während der Autofahrt nach Hause, bemerkte der „Produktionsleiter“ dieses wage Empfinden, die ihn schon eine Weile begleitete, aber er beachtete es kaum.
„Es war eine ganz alltägliche Diskussion über die aktuelle Arbeitsmarktlage, als es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel“, sagt der 38jährige heute, zwei Jahre später. „Ich war unmotiviert, meine berufliche Aufgabe war zur Routine geworden, meine Karriere stagnierte.“
Warum es danach noch fast anderthalb Jahre dauerte, bis er diese Erkenntnis umsetzte und sich aktiv um seine berufliche Veränderung kümmerte, kann er sich nicht verzeihen. „Verlorene Zeit“, nennt er diese Monate.
In intensiven Kontakten erarbeitete er mit mir die Aktionen in eine neue berufliche Zukunft. Sieben Monate später unterschrieb er einen neuen Arbeits-vertrag: eine anspruchs-vollere Aufgabe mit mehr Personalverantwortung: der Karrierestau war besiegt!
Zahlreiche Motive bewirken, dass Fach- und Führungskräfte nicht proaktiv werden. Die Arbeitsmarktlage in Deutschland verbreitet Angst und Schrecken.
Als Expertin für die Neupositionierung von Fach- und Führungskräften weiß ich, dass die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes das stärkste Motiv für Agonie ist. Unzufriedene Manager leiden zwar unter ihrem „Karrierestau“, werden aber nicht aktiv.
Die Manager befürchten ihr Trennungswunsch würde bekannt werden, bevor sie sich eine neue Position gesichert haben. Lähmend ist auch der Gedanke möglicherweise keinen adäquaten Job in der vertrauten Branche zu finden.
Die finanzielle Versorgung von Familie, Haus und Hof zu sichern, bewirkt einen hohen Anspruch an Sicherheit und Vorhersehbarkeit. Ein gutes „Change Management“ bedeutet, sich damit auseinander zu setzen.
Für einen Berater bedeutet die Begleitung, dass Diskretion und Vertrauenswürdigkeit von höchster Bedeutung sind. Das Berater-Klient-Verhältnis muss auf Vertrauen aufbauen. Sichtbar machen heißt, verborgene Kompetenzen heben.
Der Berater fungiert dann später ev. als Treuhänder. Er sondiert mögliche Vakanzen in angestrebten Unternehmen, der Bewerber bleibt vorerst inkognito.
„Es war damals genau die richtige Entscheidung die Beratung in Anspruch zu nehmen, “ sagt der betroffene Produktionsleiter heute, „obwohl ich mich damals sehr schwer tat, Geld für etwas in die Hand zu nehmen, wovon ich nicht wusste, was dabei herauskommt.“
„Ich habe durch die Beratung viel klarer erkannt, wo meine Stärken liegen. Meine Qualifikation als Ingenieur befähigte mich selbstredend für eine technische Aufgabe. Dass ich aber überdurchschnittliche Menschenführungsqualitäten besitze, klärte sich erst in intensiver Analyse mit meiner Beraterin.
Diese Kompetenz haben wir bei der Auswahl der Zielposition anders gewichtet und entsprechend bei den Bewerbungen berücksichtigt. Heute kombiniere ich mein technisches Wissen und meine Menschenführungs-qualität auf ideale Weise.“
Der Beratungsprozess ist ein hochwirksames Instrumentarium zur Klärung von Berufs- und Lebensplanung. Er erweitert deutlich die persönlichen Möglichkeiten.
In der Karriereberatung werden verschiedene Abschnitte durchlaufen. Vor den eigentlichen Bewerbungsaktionen wird zunächst die Ausgangssituation analysiert, erst dann das persönliche Stärken-, Schwächenprofil erarbeitet und daraus die Zielposition definiert.
Je gründlicher wir diese Basisanalyse bewerkstelligen, desto deutlicher wird das Persönlichkeitsprofil. Wir formulieren dann das gewünschte Stellenprofil präzise. Das ist das Herzstück jeder authentichen Bewerbung.
In der zweiten Phase wird die Bewerbungskampagne vorbereitet, Bewerbungsmappen optimiert, Netzwerkkontakte ermittelt und der verdeckte Stellenmarkt geöffnet.
